Was nicht paßt, wird passend gemacht ...

Immobilienmakler sollten ein besonderes Verant- wortungsgefühl gegenüber ihren Kunden haben - nicht zuletzt deshalb, weil eine Immobilie häufig der größte Vermögensgegenstand ist, den eine Familie hat. Umso mehr gilt dies für Bauträger, die beson- deres Augenmerk auf die seriöse Gestaltung ihrer Angebote haben sollten.

Dies vorweg. Nun einige Gedankensplitter:

Unter "Schrottimmobilie" versteht man eine Immo- bilie, sehr häufig eine Eigentumswohnung, die zur Kapitalanlage erworben wird und die von so schlechter Qualität und mit so geringen Chancen der Vermietbarkeit ausgestattet ist, daß dem oder den Erwerber(n) große finanzielle Lasten erwachsen.

Solche Immobilien wurden häufig mit Hilfer hoher Provisionen vermittelt - sollte allerdings die Aus- führung solide und die Immobilie (gut) vermietet sein, kann man nicht von "Schrottimmobilie" sprechen.

"Auf dem Stand einer Sozialwohnung" ... was soll das sein ? Sozialwohnungen oder Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus werden so genannt, weil sie öffentlich gefördert wurden, bspw. durch Zuschüsse oder Darlehen. Mit der Bauausführung hat dies nur wenig zu tun.

Wertverlust. Wenn bis Ende 1996 in Ostdeutschland eine Neubauwohnung erstellt wurde, konnten hohe steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten geltend gemacht werden. Daß nach Verfall dieser Steuer- vorteile die Wohnung stark an Wert verliert, liegt in der Natur der Sache.

Es ist sehr bedauerlich, wenn jemand nicht die (finanziellen) Erfolge erhält, die er aus einer Immo- bilienivestition angestrebt hat. Wenn allerdings ein Akademikerehepaar wissentlich und willentlich eine Immobilie mit hohen Steuervorteilen erwirbt, beson- dere Finanzinstrumente (wie Lebensversiche- rungen) einsetzt, die Immobilie (offenbar) solide ausgeführt wurde und (seit Übergabe ?) vermietet ist, zur Ab- sicherung sich einem Mietpool anschließt ...
... dann ist zu prüfen, ob nicht eigenes Verschulden bzw. unglückliche Umstänmde, die kein anderer zu verantworten hat, maßgeblich sind.

Bevor, auch in einem sehr bedauerlichen Fall, die Gesellschaft antritt, um steuersparende Gut- und Besserverdienden ihre verunglückte Kapitalanlage abzunehmen, sollte man sich mE um ein paar andere Notleidende kümmern.